Granthis
Hinderliche Knoten in der feinstofflichen Wirbelsäule
Brahma Granthi
Brahma-Granthi befindet sich im Bereich des Muladhara-Chakras.

Brahma-Granthi
Brahma-Granthi steht für die Schwierigkeit, von einer materialistischen, grobstofflichen Erfahrung, Wahrnehmung und Einstellung zu einer subtileren, feinstofflichen Erfahrung, Wahrnehmung und Einstellung zu kommen. Brahma-Granthi ist wie der Übergang von der physischen Welt zur Astralwelt. Wenn Brahma-Granthi geöffnet ist, kann der Übende Prana, Nadis, Chakras, Auras spüren, hören oder sehen.
Die ganze Feinstoffphysiologie, wird wahrnehmbar, erfahrbar. Außerdem gewinnt der Wunsch nach weiterem innerem Wachstum an Wichtigkeit gegenüber materiellen Wünschen, Geld und Sicherheit.
Bei geschlossenem Knoten ist es schwer, überhaupt zu meditieren, weil die Ablenkung der Gedank-en noch sehr groß ist. Sie sind fixiert auf die physische Welt und beschäftigen sich hauptsächlich mit der Garantie des Überlebens. Wenn dich die unbezahlten Rechnungen von der Yoga-Praxis fern-halten, ist das das blockierte Brahma Granthi. Auch ein Mangel an „Erdung“ weist auf diese Blockade hin. Im Alltag ist der Kampf- oder Fluchtmechanismus sehr aktiv. Hauptsächlich geht es darum, Angst, Schuld und Scham abzuwehren oder eben davor zu flüchten. Hier wirken die egohaften Kräfte in ihrer tiefschwingensten Form. Hoffnungslosigkeit, Lethargie, Unwissenheit und Mangel an Be-wusstheit und Lebenskraft sind deutliche Hinweise auf eine Blockade in diesem Bereich. Ein wesentlicher Glaubenssatz ist „Ich brauche…“
Zeigt das Brahma Granthi eine kleine Öffnung werden immaterielle Dinge wichtiger. Es öffnet sich eine „neue Welt“, die mehr die geistigen Interessen in den Mittelpunkt stellt, ideelle Dinge und vor allem Gemeinschaft als wesentlichen Wert erachtet.
Bei einer starken Öffnung verändert sich das Wahrnehmungsvermögen in Bezug auf die Lebenskraft und die feinstofflichen Energien. Die astrale Welt wird wahrgenommen und bei vollständiger Öffnung können sich sogenannte Siddhis (Fähigkeiten wie Hellsichtigkeit, Hellhörigkeit usw.) einstellen. Dabei ist darauf zu achten, sie ausschließlich zum Wohle aller Menschen einzusetzen und nicht zum eigenen Vorteil.
Vishnu Granthi
Vishnu-Granthi befindet sich im Bereich des Anahata-Chakras. Vishnu-Granthi steht für die Schwierigkeit, von der astralen zur kausalen Erfahrung zu kommen. Auch die astrale Erfahrung ist in Zeit und Raum begrenzt, geschieht in den Sinneskategorien (hauptsächlich Spüren, Sehen, Hören, etwas weniger auch Riechen und Schmecken), ist ich-bezogen und damit auch machtbezogen: Das „Ich“ nimmt Auras wahr, heilt andere, spürt Energien und so weiter. Das Ego spielt eine wichtige Rolle, will sich von anderen abgrenzen und mehr für sich selbst erlangen. Hier sitzen alle wichtigen Machtstrukturen, beginnend mit dem Streben nach Macht, Kontrolle, Erfolg und Prestige. Genauso zeigt sich das Gegenteil, die Verletzlichkeit, Hilflosigkeit und Minderwert. Besitz, Ruhm, Zeit und Anhaften an anderen Menschen oder der persönlichen Liebe sind der Klebstoff in diesem Knoten. Es ist die Unfähigkeit, die universelle Wahrheit zu leben und im Unendlichen zu verweilen. Der Glaubenssatz in diesem Bereich ist „Ich sollte…“
Ist Vishnu-Granthi geöffnet, verlässt der Übende die durch Zeit, Raum, Sinneswahrnehmung und Vergnügungswünschen begrenzte Erfahrung. Statt einer von Ichhaftigkeit geprägten Grundhaltung entsteht ein Grundempfinden von bedingungsloser Liebe, Freude, Hingabe und der Wunsch zu geben, zu dienen. Man spürt die Verbundenheit aller Wesen und die Einheit allen Seins. Die vorherr-schenden Fragen sind jetzt: „Wie kann ich anderen am besten helfen?“ Dies schließt natürlich auch die Selbstakzeptanz mit ein. Denn auch „ich“ bin Teil des Ganzen.
Bei geöffneten Vishnu Granthi werden wir fähig, die Fassade beiseite zu lassen und unseren eigenen Staus Quo in Frage zu stellen. Wir erkennen unseren inneren Raum ohne Bedingungen, der dem Herzchakra zugeordnet ist. Hier erfahren wir, dass unsere ganze Welt, alle Gedanken und Emotionen in diesem Raum erscheinen und wieder vergehen. Wir sind Zeuge der Vergänglichkeit aller Objekte der Welt und erfassen, dass es in der objektiven Welt keine Erfüllung gibt, so sehr wir uns das auch wünschen. Wir transzendieren die Ich-Bezogenheit und werden auf der Kausalebene wieder geboren, als Liebe des Seins.
Shiva Granthi
Shiva-Granthi befindet sich im Bereich des Ajna-Chakras. Shiva-Granthi steht für die Schwierigkeit, von einer wonnevollen Erfahrung der Verbundenheit, Liebe und Gottesnähe zur absoluten Einheitserfahrung jenseits aller Begrenzungen zu kommen. Shiva-Granthi steht für den Übergang von der kausalen Ebene zur Ebene von Atman beziehungsweise von Shiva, dem reinen unmanifesten Bewusstsein. Die Schleier der Trennung sind vollends aufgelöst und es existiert nur mehr das EINE ohne ein Zweites – Advaita.
So haben die drei entscheidenden Schritte der spirituellen Evolution ihr Korrelat im Astralkörper. Erst wenn sich die drei Granthis in der Sushumna öffnen, können diese Stufen erklommen werden. Umgekehrt gilt: Allein durch mechanische Praktiken kann man diese Stufen nicht „erüben“ oder er-zwingen. Man muss dafür auch die entsprechenden Eigenschaften im Alltag entfalten. Und vieles ist nicht nur eine Frage der eigenen Praxis, sondern auch von Hingabe und letztlich Gnade.